Trekkingstöcke gehören für viele Outdoor-Enthusiasten zur Grundausstattung, doch mittlerweile gibt es Modelle mit zusätzlicher Stativfunktion. Diese innovative Kombination soll nicht nur beim Wandern unterstützen, sondern auch Fotografen und Filmern unterwegs neue Möglichkeiten bieten. Aber wie praktisch ist diese Lösung wirklich?
Die Idee klingt verlockend: Ein Trekkingstock, der sich bei Bedarf in ein stabiles Stativ verwandelt. Doch lohnt sich die Investition in solche Multifunktionsprodukte, oder handelt es sich eher um ein technisches Gimmick, das in der Praxis wenig Vorteile bietet? In diesem Artikel beleuchte ich die Vor- und Nachteile dieser Hybridstöcke und gehe der Frage nach, ob sie tatsächlich eine sinnvolle Ergänzung für Outdoor-Abenteuer sind.
Was Sind Trekkingstöcke Mit Stativfunktion?
Trekkingstöcke mit Stativfunktion kombinieren die Eigenschaften eines Wandstocks mit der Funktionalität eines Kamera- oder Fernglasstativs. Sie verfügen über ein integriertes Gewinde, das eine Befestigung von Geräten wie Kameras, Action-Cams oder Smartphones ermöglicht. Oft lassen sich die Stöcke so anpassen, dass sie stabilen Halt auf verschiedenen Untergründen bieten.
Diese Hybridstöcke bestehen aus leichten, robusten Materialien wie Aluminium oder Carbon. Mit einem Gewicht von etwa 250-300 g pro Stock sind sie vergleichbar mit herkömmlichen Trekkingstöcken, ohne erheblich zusätzliches Gewicht auf langen Touren zu verursachen. Modelle wie der LEKI Sierra Photo oder der Komperdell Explorer Contour gehören zu beliebten Optionen.
Die Stativfunktion wird meist durch abnehmbare Griffaufsätze oder spezielle Klemmsysteme aktiviert. Ein einzelner Stock dient als Monopod, während einige Modelle mit mehreren Stöcken eine stabile Dreibeinlösung formen können. Diese Vielseitigkeit eignet sich besonders für Outdoor-Fotografen, die bei minimalem Gepäck maximale Funktionalität suchen.
Vorteile Der Trekkingstöcke Mit Stativfunktion
Trekkingstöcke mit Stativfunktion bieten klare Mehrwerte für Outdoor-Liebhaber. Ihre Vielseitigkeit ermöglicht eine flexible Nutzung in verschiedenen Szenarien und reduziert die benötigte Ausrüstung.
Praktische Anwendungen beim Wandern
Die Zusatzfunktion der Trekkingstöcke als Stativ erweist sich gerade bei anspruchsvollen Wanderungen als praktisch. Ich kann die Stöcke nutzen, um Stabilität auf unebenem Gelände zu verbessern, was vor allem bei steilen Anstiegen oder Abstiegen hilft. Auch als temporäre Halterung für Action-Cams oder Smartphones ermöglichen sie freihändige Aufnahmen von Wandererlebnissen direkt unterwegs.
Für Pausen dienen diese Hybridstöcke als improvisierter Halter für Ferngläser, sodass ich beim Beobachten meiner Umgebung einen stabilen Standpunkt finde. Besonders nützlich ist die Gewichtsreduktion, da ich statt eines separaten Stativs nur meine Trekkingstöcke mitführen muss.
Nutzung für Fotografie und Videoaufnahmen
Die integrierte Stativfunktion der Trekkingstöcke ist ideal für Outdoor-Fotografen. Ich kann in Sekundenschnelle eine Kamera oder ein Smartphone auf dem hohen Griffgewinde befestigen und stabile Aufnahmen selbst in unebenem Gelände durchführen. Diese Funktion ermöglicht scharfe Langzeitbelichtungen oder präzise Videos, ohne zusätzliches Equipment zu tragen.
In Kombination mit mehreren Stöcken, die sich zu einem Dreibein zusammentun lassen, entsteht ein vollwertiges, stabiles Stativ für professionelle Anwendungen. Gerade bei Landschafts- oder Naturaufnahmen bietet diese Funktion eine enorme Flexibilität. Für Vlogs oder Selbstporträts auf Wanderungen sind sie ebenso geeignet, da die Kamera auf Augenhöhe platziert werden kann.
Nachteile Und Einschränkungen
Trotz ihrer Vielseitigkeit bringen Trekkingstöcke mit Stativfunktion einige Nachteile mit sich, die je nach benötigtem Einsatzzweck bedeutend sein können.
Gewicht und Handhabung
Das zusätzliche Gewicht durch die Stativfunktion, insbesondere durch das integrierte Gewinde und die Mechanik, fällt oft ins Gewicht. Zwar wiegt ein einzelner Stock nur etwa 250-300 g, doch bei längeren Wanderungen summiert sich dieses Mehrgewicht und kann die Ermüdung erhöhen. Die Handhabung erweist sich zudem als weniger intuitiv, da das Aktivieren oder Einstellen der Stativfunktion mitunter aufwendig ist, insbesondere bei kaltem Wetter oder mit Handschuhen. Einfache Trekkingstöcke ohne Zusatzfunktionen sind hierbei einfacher und schneller nutzbar.
Stabilität im Vergleich zu Standardstativ
Eine erhebliche Einschränkung liegt in der eingeschränkten Stabilität. Trekkingstöcke mit Stativfunktion erreichen nicht die Festigkeit und Zuverlässigkeit von speziell konstruierten Stativen. Besonders bei windigen Bedingungen oder bei der Nutzung schwererer Kameras treten deutliche Schwächen auf. Modelle mit nur einem Monopod bieten zwar grundsätzliche Stabilisation, sind aber weniger geeignet für Langzeitbelichtungen oder präzise Videoaufnahmen. Während mehrere Stöcke kombiniert ein Dreibein bilden können, erfordert dies mehr Aufwand und ist häufig weniger stabil als ein herkömmliches Kamera-Dreibeinstativ.
Marken Und Modelle Im Überblick
Trekkingstöcke mit Stativfunktion gibt es in verschiedenen Preisklassen und Ausführungen. Sowohl preisbewusste Einsteiger als auch anspruchsvolle Profis finden passende Modelle.
Preislich attraktive Optionen
Für Einsteiger eignen sich Modelle wie der Komperdell Vario 4 Monopod oder der Trekology Trek-Z, die durch ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis überzeugen. Der Komperdell Vario 4 ist aus Aluminium gefertigt und bietet ein simples Schraubgewinde für Kameras. Mit einem Gewicht von 270 g und einer Teleskopfunktion ist er ideal für Wanderungen auf moderat anspruchsvollem Terrain. Der Trekology Trek-Z punktet mit einem Faltmechanismus, einem Gewicht unter 300 g und einer soliden Befestigung für Smartphones oder Action-Cams. Diese Stöcke sind für Nutzer gedacht, die eine kostengünstige Lösung suchen und keine schweren Geräte verwenden.
Premium-Modelle für Profis
Für Profis und Outdoor-Fotografen bieten sich Modelle wie der LEKI Sierra Photo oder der Manfrotto Offroad an. Der LEKI Sierra Photo kombiniert eine robuste Konstruktion aus Carbon-Aluminium mit einer Kugelkopfhalterung, die präzise Justierungen erleichtert. Mit einem Gewicht von 260 g und einer maximalen Traglast von 5 kg eignet er sich auch für DSLR-Kameras. Der Manfrotto Offroad ist ebenfalls aus Carbon gefertigt, besonders leicht und verfügt über eine intuitive Drehverriegelung. Mit seiner Stabilität und Wetterbeständigkeit ist er ideal für lange Touren in anspruchsvollem Gelände. Diese Premium-Modelle richten sich an Nutzer, die keine Kompromisse bei Funktionalität und Qualität eingehen möchten.
Lohnt Sich Die Investition?
Die Investition in Trekkingstöcke mit Stativfunktion hängt von den individuellen Bedürfnissen und Einsatzzwecken ab. Für Fotografen, die regelmäßig Outdoor-Aufnahmen machen, bieten diese Stöcke einen klaren Mehrwert. Die Kombination aus Stabilität und Flexibilität ermöglicht schnelle und unkomplizierte Bildkompositionen, selbst in unwegsamem Gelände. Dabei entfällt das zusätzliche Gewicht eines separaten Stativs.
Für Wanderer, die weniger Wert auf Fotografie legen, könnten herkömmliche Trekkingstöcke die bessere Wahl sein. Der zusätzliche Mechanismus zur Stativfunktion bringt ein wenig mehr Gewicht und oft eine komplexere Handhabung mit sich. Wer keine Aufnahmen plant, profitiert nur begrenzt von der Zusatzfunktion.
Preislich bewegen sich Trekkingstöcke mit Stativfunktion in einem breiten Spektrum. Einsteigermodelle gibt es bereits ab etwa 60 €, während Premium-Modelle über 150 € kosten können. Die Entscheidung hängt davon ab, wie häufig die Stativfunktion genutzt wird. Ich empfehle diese Stöcke vor allem für Nutzer, die ihren Fokus auf Fotografie, Vlogging, oder Beobachtungen legen.
Fazit
Trekkingstöcke mit Stativfunktion bieten eine spannende Kombination aus Wanderausrüstung und Kamerazubehör, die vor allem Outdoor-Fotografen und Technikbegeisterte anspricht. Sie vereinen Vielseitigkeit und Funktionalität, erfordern jedoch eine klare Abwägung zwischen Nutzen und möglicher Einschränkung durch Gewicht und Handhabung.
Ob sie für dich die richtige Wahl sind, hängt von deinen individuellen Bedürfnissen ab. Wenn du regelmäßig fotografierst oder filmst, könnten sie eine lohnende Investition sein. Für rein wanderorientierte Aktivitäten bleiben klassische Trekkingstöcke oft die praktischere Lösung.

Willkommen, ich bin Peter Neumann, Bergfotograf aus Leidenschaft. Meine Liebe zur Natur und den majestätischen Alpen meiner Heimat hat mich zu zahlreichen Abenteuern und zur Fotografie geführt. Diese Website ist mein Fenster zur Welt, durch das ich nicht nur meine Fotografien teile, sondern auch die Geschichten, die Techniken hinter den Bildern und meine Erlebnisse in der Wildnis.
Die Fotografie ist für mich mehr als ein Beruf; sie ist eine Lebensweise und eine Möglichkeit, die Schönheit der Natur festzuhalten und für den Umweltschutz zu sensibilisieren. Mit jeder Aufnahme strebe ich danach, die Verbindung zwischen Mensch und Natur neu zu interpretieren und zu vertiefen.
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