Wer mit seinem Hund regelmäßig wandert, weiß: Vier Pfoten leisten mindestens genauso viel wie zwei Beine. Doch während wir Wanderer unsere Füße mit hochwertigen Wanderschuhen schützen, laufen Hunde oft ungeschützt über spitze Steine, heiße Böden oder scharfkantigen Schnee. Viele Halter unterschätzen, wie empfindlich Hundepfoten wirklich sind – und wie leicht es zu Verletzungen, Überlastung oder Reizungen kommen kann.
In diesem umfassenden Ratgeber erfährst du, warum der Pfotenschutz so wichtig ist, welche Schutzmaßnahmen wirklich helfen – und wie du Pfoten optimal vorbereitest, unterwegs schützt und nach der Tour pflegst.
Warum Pfotenschutz beim Wandern wichtig ist
Die Ballen eines Hundes wirken robust – sie sind dick, widerstandsfähig und scheinen viel auszuhalten. Doch genau wie unsere Haut können sie:
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aufreißen
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verbrennen
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sich entzünden
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rissig werden
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abschürfen
Besonders bei anspruchsvollen Touren mit steinigen Pfaden, Schnee, Geröll, Hitze oder Streusalz sind Pfoten schnell überfordert. Ohne Schutz kann das nicht nur schmerzhaft sein, sondern zu Lahmheit oder Infektionen führen. Hunde zeigen Schmerzen oft spät – darum liegt es an uns, vorausschauend zu handeln.
Typische Gefahren für Hundepfoten beim Wandern
Beim Wandern lauern viele Belastungen, die für die Pfoten zum Problem werden können:
Grobes Geröll & Fels
Spitze Steine und scharfkantige Felsen können Ballen aufschürfen oder sogar kleine Schnitte verursachen.
Heiße Untergründe
Asphalt, Schotter, Felsen und sogar Sand können sich in der Sonne massiv aufheizen – über 50°C sind keine Seltenheit. Eine häufige Folge: Verbrennungen 1. oder 2. Grades an den Ballen.
Schnee und Eis
Hier droht nicht nur Kälte, sondern auch Eiskristalle zwischen den Zehen, die reiben oder sogar schneiden können. Zudem wirkt Streusalz reizend und kann zu Entzündungen führen.
Lange Distanzen
Auf langen Touren kommt es zu Überbelastung. Risse, Abschürfungen und wunde Stellen entstehen meist durch Mikroverletzungen bei wiederholter Reibung.
Baumharz, Dornen, Splitter
Klebriges Harz, Pflanzenteile oder kleine Fremdkörper zwischen den Zehen können übersehen werden und Entzündungen auslösen.
Vorbereitung: So machst du die Pfoten wanderfest
Der beste Schutz beginnt lange vor der eigentlichen Tour. Hier einige Maßnahmen, mit denen du die Pfoten deines Hundes auf Belastung vorbereitest:
Langsamer Trainingsaufbau
Wie bei uns Menschen: Erst langsam steigern. Spaziergänge mit wechselndem Untergrund (Wiese, Asphalt, Kies, Wald) helfen, die Ballenhaut zu kräftigen.
Krallen kürzen
Zu lange Krallen führen zu Fehlbelastung – gerade im steilen Gelände. Lass sie regelmäßig kürzen oder mach es selbst mit einer Krallenzange.
Haare zwischen den Zehen stutzen
Vor allem bei langhaarigen Hunden bleibt dort schnell Dreck, Schnee oder Harz hängen. Kurze Haare beugen dem vor.
Ballenpflege
Spezielle Pfotenbalsame mit natürlichen Inhaltsstoffen (z. B. Ringelblume, Bienenwachs) machen die Haut geschmeidiger und widerstandsfähiger – ohne sie weich und verletzlich zu machen.
Pfotenschutz während der Tour – diese Hilfsmittel helfen
Hundeschuhe
Die effektivste (wenn auch nicht immer beliebteste) Methode. Sie schützen vor Hitze, Kälte, Schürfungen und spitzen Steinen. Wichtig ist:
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Passform: Sie müssen eng sitzen, aber nicht drücken.
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Material: Atmungsaktiv und robust
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Sohlen: Rutschfest und flexibel
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Klettverschlüsse: Doppelt sichern gegen Verlieren
Tipp: Üben vor der Tour! Viele Hunde brauchen mehrere Tage, um sich an das Tragen zu gewöhnen.
Pfotenwachs
Ein Schutzfilm gegen Nässe, Eis, Salz und mechanische Reibung. Muss regelmäßig erneuert werden (z. B. alle 2–3 Stunden bei Schnee).
Kleine Pausen
Besonders bei warmem Wetter sollten die Pfoten regelmäßig kontrolliert und kurz geschont werden. Am besten an einem schattigen, weichen Platz.
Pfoten-Check unterwegs
Einmal pro Stunde kurz kontrollieren: Sind Fremdkörper zwischen den Zehen? Risse? Überhitzung?
Hundeschuhe im Praxistest – sinnvoll oder übertrieben?
Hundeschuhe polarisieren – manche schwören drauf, andere lehnen sie kategorisch ab. Meine Erfahrung:
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In alpinem Gelände mit viel Geröll oder Eis sind sie ein echter Vorteil.
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Auf heißen Touren im Sommer sind sie teilweise die einzige Möglichkeit, Pfotenverletzungen zu vermeiden.
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Bei empfindlichen Hunden können sie sogar auf mittleren Touren sinnvoll sein.
Tipp: Lieber im Rucksack dabeihaben und nur bei Bedarf nutzen, statt sie permanent anzuziehen.
Alternative Schutzmaßnahmen
Nicht jeder Hund trägt gerne Schuhe. Alternativ kannst du auch:
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Touren auf weicherem Untergrund wählen (Wald statt Fels)
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Laufzeiten reduzieren (lieber zwei kürzere Etappen mit Pause)
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Früh oder spät am Tag wandern – um heiße Böden zu vermeiden
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Notfalls Hund tragen (z. B. in einer Tragehilfe oder im Rucksack bei kleineren Hunden)
Pfotenpflege nach der Wanderung
Pfotenpflege endet nicht am Parkplatz. Nach jeder Tour solltest du:
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Ballen und Zwischenräume mit klarem Wasser reinigen
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Auf Risse, Schnitte oder Fremdkörper kontrollieren
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Pfotenbalsam auftragen, um die Haut zu beruhigen und zu pflegen
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Bei Verdacht auf Reizung oder Schmerzen den Hund schonen und ggf. tierärztlich untersuchen lassen
Wann du lieber auf eine Tour verzichten solltest
Nicht jede Wanderung ist für jeden Hund geeignet – unabhängig vom Pfotenschutz. Verzichte auf Touren, wenn:
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Die Temperaturen extrem heiß oder eisig sind
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Der Untergrund durchgehend spitz, scharf oder rutschig ist
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Dein Hund bereits Pfotenprobleme hat
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Du keine Möglichkeit hast, im Notfall zu pausieren oder umzukehren
Denke daran: Ein schmerzender Ballen bedeutet für deinen Hund Stress – und kann im schlimmsten Fall die gesamte Tour gefährden.
Fazit: Verantwortung beginnt bei den Pfoten
Wer mit Hund wandert, übernimmt Verantwortung – für Wasser, Ausdauer, Temperaturregulierung und Pfotengesundheit. Die Pfoten sind das wichtigste Werkzeug deines Hundes – und verdienen entsprechend viel Aufmerksamkeit.
Ein Mix aus guter Vorbereitung, durchdachter Routenwahl, aufmerksamem Verhalten unterwegs und passender Ausrüstung (von Pfotenwachs bis Hundeschuhen) sorgt dafür, dass dein Hund schmerzfrei, sicher und mit Freude wandert.
Denn das ist es, was zählt: Dass ihr gemeinsam unterwegs seid – und beide den Weg genießen könnt.

Willkommen, ich bin Peter Neumann, Bergfotograf aus Leidenschaft. Meine Liebe zur Natur und den majestätischen Alpen meiner Heimat hat mich zu zahlreichen Abenteuern und zur Fotografie geführt. Diese Website ist mein Fenster zur Welt, durch das ich nicht nur meine Fotografien teile, sondern auch die Geschichten, die Techniken hinter den Bildern und meine Erlebnisse in der Wildnis.
Die Fotografie ist für mich mehr als ein Beruf; sie ist eine Lebensweise und eine Möglichkeit, die Schönheit der Natur festzuhalten und für den Umweltschutz zu sensibilisieren. Mit jeder Aufnahme strebe ich danach, die Verbindung zwischen Mensch und Natur neu zu interpretieren und zu vertiefen.
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